1. Etappe: Von Pforzheim nach Dobel (ca. 27,6 km, ↗ ca. 774 Hm, ↘ ca. 336 Hm; Dauer ca. 7:00 Std.; Grad: schwer)

Motto des Tages: „Jetzt geht’s los…

Etappenbeschreibung von Schwarzwald-Tourismus:

Ausgangspunkt der ersten Tagestour ist die „Goldstadt“ Pforzheim, das Zentrum der Deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. Hier, wo Enz, Nagold und Würm zusammenfließen, beginnen die drei Fernwege Ost-, Mittel- und Westweg. Während sich der Ostweg bereits am Ausgangspunkt ins Würmtal verabschiedet, folgen wir auf dem hier beschriebenen Westweg der Nagold. In Dillweißenstein angekommen, weisen die roten Rauten nach rechts über den Hämmerlesberg nach Sonnenberg.

An der Enzbrücke nach Birkenfeld haben wir die Wahl, über die neue Streckenführung durchs Tal direkt nach Neuenbürg abzubiegen, oder die anstrengendere Höhenvariante über Birkenfeld anzunehmen. Über der Enz stehen die Ruinen des Alten Schlosses und das Neue Schloss oberhalb der Stadt. Unten in der Altstadt geht es über die Enz einen steilen Weg bergauf, bis auf die Kante des Prallhangs und durch ruhige Wohnviertel, dann endgültig hinein in die weiten Tannenwälder des Nordschwarzwalds. Vorbei an den Volzemer Steinen, geschützt vom dichten Dach der Bäume, erreichen wir nach 27,6 km das Ziel der ersten Tagesetappe: Dobel.

Wasserversorgung:

  • km 3: Sonnenberg
  • km 16: Schwanner Warte

Einkehrmöglichkeit(en):

  • In Neuenbürg

Hotel am Abend:

Pension Heidi, Neuenbürgerstraße 27, 75335 Dobel.

Kartenübersicht (Quelle: http://www.wanderservice-schwarzwald.de/):

Copyright: http://www.wanderservice-schwarzwald.de/

Copyright: http://www.wanderservice-schwarzwald.de/

Meine Eindrücke:

Diese erste Etappe hat es wirklich in sich. Ich glaube ich bin seit meiner Geburt nicht mehr so an meine körperlichen Grenzen gegangen ;-). Kurze steile Anstiege zehren an den Kräften und dabei sehen sie in den Karten doch so harmlos aus.

Allerdings trägt auch die große Hitze (>30°C) und die hohe Luftfeuchtigkeit dazu bei, dass man gleich von Anfang an ins Schwitzen gerät.

Mein Körper schaut mich mit großen Augen an und erinnert mich an einen Hund, den man ohne Grund geschlagen hat. „Warum machst Du das mit mir?“

Morgens bin ich noch voller Zuversicht und verzichte sogar darauf den Bus für die ersten Kilometer bis zum offiziellen Einstieg in den Weg zu nehmen. Ja, richtig gehört, ich bin vom Hotel bis zur Goldenen Pforte (heißt wirklich so) quer durch das erwachende Pforzheim getappt. Die Strecke ist übrigens gar nicht mal so schlecht und zeigt die schöneren Seiten von Pforzheim. Allerdings hat dieser Übereifer die Strecke nochmals um runde 3 Kilometer verlängert, denn „gerechnet“ wird erst ab der Pforte.

Nicht viel?

Nun am Ende werde ich mich noch verfluchen nicht ein wenig Kraft gespart zu haben…

Die Sonne brennt gnadenlos und selbst im Wald ist es warm und stickig. Kein Lüftchen geht. Wer hätte auch gedacht, dass ich Ende August die heißesten Temperaturen des Jahres abbekomme?

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Neuenbürg

Zur Mittagszeit bin ich in Neuenbürg und eigentlich schon so fertig, dass ich auch hier zum Übernachten bleiben könnte. Ich kehre beim Haus des Schwarzwaldvereins ein und genehmige mir einen Wurstsalat und reichlich Getränk (alkoholfreies Hefe-Weizen und eine große Apfelsaftschorle). Hier hätte ich gut länger verbleiben können.

Doch es hilft alles nichts, es geht weiter. Auch in Schwann hätte man die heutige Etappe enden lassen können, aber wahrscheilich würden die Touristikvereine in Dobel dagegen Sturm laufen ;-).

Zu diesem Zeitpunkt schmerzen meine Füße gewaltig, was unter anderem daran liegt, dass ich mit kurzer Hose unterwegs bin. Das ist zwar gut zur Abkühlung, aber so fallen immer wieder Steinchen und anderer Dreck in meine Schuhe, die dann an diversen Stellen meine Füße aufscheuern.

Ich wußte ja, dass es hart werden würde, aber doch nicht gleich am ersten Tag…

Jedenfalls quäle ich mich noch endlose 10 Kilometer weiter, bis ich endlich Dobel am späten Nachmittag erreicht habe.

In der Pension Heidi, deren Zimmer übrigens frisch renoviert erscheinen, komme ich an wie ein Zombie. Ich bin kaum fähig die Registrierungspapiere auszufüllen und falle nach der Dusche sofort in mein Bett wo ich erst einmal zwei Stunden schlafe.

Die Pension bietet kein Abendbrot, aber die überaus nette Wirtin erklärt mir detailliert, wo man überall im Ort etwas finden kann. Nach einem leckeren Flammküchlein und alkoholfreiem Pils falle ich endgültig ins Bett.

Übrigens noch eine Bemerkung zum Thema Fotos: Ich war so naiv zu glauben, dass die WLAN-Bandbreite in den Hotels groß genug wäre meine Fotos hochzuladen. Aber ich musste beim Beitrag gestern feststellen, dass WP überhaupt nicht damit klar kommt. Daher beschränke ich mich auf 1-2 Fotos per Beitrag und werden später, wenn ich zurück bin, noch weitere Fotos bzw. Fotogalerien einfügen.

Allerdings muss ich sagen, dass ich umso weniger Fotos mache umso geschaffter ich bin, daher ist die Fotodichte zum Ende einer Etappe recht dünn…